Tieftemperatur-Kalibrierung in der Medizintechnik

16. September 2022

Tieftemperatur-Kalibrierung für große Stückzahlen und Hochsicherheits-Lagerung von medizinischen Erzeugnissen.

Bei der Kalibration bei tiefen Minustemperaturen entstehen besondere Anforderungen an die Aufbauten. Es existieren nur wenige Spezialflüssigkeiten und spezielle Bäder, die ausreichend stabil sind, um auch noch bei -85°C die Kalibrierung zu ermöglichen.

Kalibration von PT100 Fühlern von Funk-Daten-Loggern
bei -85°C
Tieftemperatur-Kalibrierbad mit hoher Temperaturstabilität bei
exakt -85°C

Kalibrierung von Temperaturfühlern zum Monitoring der Temperatur in der Medizintechnik

Die Kalibrierung von allen für Messungen im Medizinsektor eingesetzten Temperaturfühlern ist extrem wichtig, um einerseits der sauberen Dokumentationspflicht nachzukommen und um zu gewährleisten, dass die Temperaturen als Messgröße wirklich korrekt erfasst werden. Je nach Einsatzgebiet sind Menschenleben in Gefahr, wenn die Temperatursensoren in den entwickelten und produzierten Geräten ungenau messen.

Gerade im Medizinsektor gibt es viele Erzeugnisse wie Medikamente, Impfstoffe oder auch Proteine und andere Ausgangsstoffe, welche bei speziellen Bedingungen gelagert werden müssen. Während einfache Medikamente nur eine Lagerung bei Raumtemperatur benötigen und lediglich keine zu hohen Temperaturen (i.d.R. unter 25°C) vertragen, gibt es deutlich anspruchsvollere Erzeugnisse. So reagieren verschiedene Proteine und Eiweiße empfindlicher und müssen kälter, aber auch in einem deutlich kleineren Temperaturfenster gelagert und transportiert werden. Noch anspruchsvoller sind moderne mRNA-Medikamente oder Impfstoffe, welche je nach Produkt bei einer Temperatur von -15°C bis hin zu -80°C gehalten werden müssen. Die Anforderungen an die verbauten Temperaturfühler und -Sensoren steigen entsprechend. Besonders hohe Genauigkeiten werden bei allen Fühlern, die die Körpertemperatur des Menschen messen sollen, benötigt. Wird Blut in einem Dialysegerät oder in der ECMO (Herz-Lungen-Maschine) temperiert, können +/- 0,5 °C zwischen „beinahe Fieber“ und „beinahe Unterkühlung“ entscheiden. Deshalb werden hierfür deutlich genauere Sensoren eingesetzt, welche in kleine Klassen selektiert werden müssen. Bei diesen kleinen Temperaturfenstern spielt die Genauigkeit der eingesetzten Sensoren in Verbindung mit einer sauberen Kalibrierung eine entscheidende Rolle.

Während die Kalibrierung im Temperaturbereich über dem Gefrierpunkt bekannt und unproblematisch ist, entstehen bei der Kalibration bei tiefen Minustemperaturen besondere Anforderungen an die Aufbauten. Es existieren nur wenige Spezialflüssigkeiten und spezielle Bäder, die ausreichend stabil sind, um auch noch bei -85°C die Kalibrierung zu ermöglichen. Aufgrund des hohen Preises werden häufig nur kleine Bäder mit mangelnder Stabilität verwendet und die Kalibrierung verursacht daher nicht unerhebliche Probleme.

HTV bietet eine Tieftemperatur-Kalibrierung auch für größere Stückzahlen mit entsprechend großvolumigen Bädern und hoher Stabilität (Temperatur-Schwankung unter 5°mK) an. Dementsprechend besteht die Möglichkeit, in einem hochstabilen Prozess mehrere Tausend Temperaturfühler pro Woche kalibrieren zu können.


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